Empfehlungsschreiben für Legnani 1837

Ein Brief eines Bozner Musikers an den Direktor des Innsbrucker Musikvereins, kürzlich entdeckt von Franz Gratl, belegt dass Luigi Legnanis Konzertreisen auch durch Tirol und Südtirol führten. Nach den Erfolgen in Bozen und Trient wurde er auch nach Innsbruck empfohlen, wo er 1837, 1840 und vermutlich auch 1841 im Casinosaal konzertierte – mit einer 8-saitigen Terzgitarre vermutlich von Anton Stauffer. Legnani dürfte das Interesse für die Gitarre in diesen Kleinstädten nachhaltig stimuliert haben, denn 1839 bietet der Bozner Musikalienhändler u.a. Gitarren von Stauffer an.

Zum Wortlaut des Briefes:

Botzen, den 19ten April 837
Überbringer dieses, Herr Legnani Professor und Virtuos, auf der Guitare, wünscht sich in Innspruk hören zu lassen. Da er aber ganz unbekannt ist, ersuchte er mich um ein Empfehlungsschreiben.
Seine Kunst, und einzige Behandlung dieses Instruments ist der Art, daß ich Ihm Seine Bitte nicht abschlagen konnte: ich hörte ihn in Trient, auch hier; in beyde Orte wurde er mit allem Beyfall aufgenommen, und seine Precision, und Bethonung übertrifft alles was wir auf diesem Instrument hörten.
Dies vorausgesetzt, empfehle ich dir als Direktor des Musikvereins den genannten Herrn Legnani, auf daß du Ihm unter deinen Schutz und gütigen Beistand nehmen wolltest, sicher dadurch dir, und den übrigen Musick-Liebhabern einen angenehmen Abend zu verschaffen.

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